Es gibt in der Champagne durchaus noch Randgebiete jenseits der Grand- und Premier-Cru-Welt, in denen engagierte Winzer*innen wie Jeaunaux-Robin heute aus Terroirs, die keinerlei Reputation haben, mehr als Beachtenswertes hervorbringen. Die Champagner von Cyril Jeaunaux sind für uns eines der besten Beispiele dafür und bereits die Basis-Cuvée Sélection Éclats de Meulière Extra Brut von Jeaunaux-Robin stellt viele namhaftere Erzeugnisse in ihrer Preisklasse spielend in den Schatten. Neben der biologischen, teils biodynamischen Weinbergsarbeit und natürlich einer zeitgemäßen Vinifizierung nach allen Regeln der Kunst verdankt sich diese Qualität wohl dem außergewöhnlichen Terroir des selbst unter Kenner*innen kaum bekannten Vallée du Petit Morin. In den Mergelböden (Ton und Kalk) findet sich zum einen der besonders harte Kalk, der diesem Champagner seinen Namen gibt. Éclats de Meulière bedeutet “Splitter des Mühlsteins” – man hat das Gestein in der Region kurzerhand nach seinem Verwendungszweck benannt. Eine weitere Besonderheit der Böden an dem kleinen Nebenfluss der Marne ist das hohe Aufkommen von Silex, also Feuerstein, wie man es sonst nirgends in der Champagne findet. Die Region wird gerne von Spätfrösten heimgesucht, weshalb hier traditionell der davon weniger bedrohte Pinot Meunier (Schwarzriesling) die Hauptrolle spielt – auch das eigentlich ein Alleinstellungsmerkmal. Er prägt mit einem 60-%-Anteil auch diesen Champagne Jeaunaux-Robin Eclats de Meuliere, der sich ansonsten aus 30 % Pinot Noir und 10 % Chardonnay zusammensetzt. Die Reben sind durchschnittlich 45 Jahre alt. Gelesen wurde von Hand, der Ausbau erfolgte teils im Edelstahl, teils in gebrauchten Eichenfässern aus dem Burgund. Nach der zweiten Gärung reifte der Wein bis zum Degorgement für ganze 30 Monate auf der Hefe und erhielt schließlich eine harmonisierende Dosage von 5,5 g/l. Lebendiges Mousseux im Glas wie auch am Gaumen. Im Bukett finden sich Noten von hellen gelben Früchten, Limetten, süßliche Gebäcknoten und ein Hauch frische Laugenbretzel. Im Mund saftig mit – für Champagner-Verhältnisse – ausgeprägter Frucht und feinem Schmelz, wunderbar ausbalanciert von einer feingliedrigen Säureader und kalkiger Mineralität. Zusammen ergibt das einen überaus harmonischen Winzerchampagner mit einiger Finesse und Eleganz, der feinere Speisen wie einen nicht zu reifen Langres oder Krabbentoast genauso vornehm begleitet wie deftige Gerichte, Rillettes oder eine Boudin Noir (Blutwurst). Perfekt für Einsteiger*innen, die sich mit Kargheit eher schwer tun – aber auch charaktervoll genug, um versiertere Champagner-Gaumen zu erfreuen. Yook & Neser vom vinocentral-Team, Februar 2022
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